Als Begründung wird gerne angegeben, man wolle die Assoziationen und Gedanken des Betrachters nicht in eine bestimmte Richtung lenken. Und ebenso gerne wird zusätzlich unterstellt, dass andere Titel «schwülstig» seinen.
Wie du siehst, vertrete ich da eine ganz ein andere Position ...
Nicht, dass ich mich nach Schwülstigkeit sehne, nehme aber einen allfälligen Vorwurf dieser Art in Kauf. Denn mir geht es darum, die Bildwelt mit einer zweiten Ebene anzureichern und zu ergänzen. Die Sprache soll zusätzliche Assoziationen und Stimmungen anbieten, soll Gefühle wecken.Mannchmal würde ich eigentlich gerne einen ganzen Auszug oder Vers eines Gedichtes als Titel des Bildes festlegen. Sehr praktisch ist das aber nicht, darum kürze ich das meistens auf das Minimum ein.
Mich würde jetzt interessieren, was die Besucher meines Blogs dazu denken.
Magst du poetische Bildernamen ... klingen in dir Erinnerungen oder Gefühle an, die dich quasi «ins Bild hinein» tragen?Entführen solche Namen dich einfach kurz weg von den Alltags-Notwendigkeiten in einen Tagtraum?
Oder würdest du kurze, sachliche Bildernamen vorziehen?
Dein kurzer Kommentar dazu würde mich sehr freuen!
Ein Beispiel:
«Nicht soll dich Nacht berühren, nicht Luft noch Morgenröte»
Pablo Neruda, Liebessonette
Ich schätze Kunstwerke mit Namen. Zum einen sind sie eine Hilfestellung bei der Betrachtung, zum anderen erschliessen sie die Intention des Künstlers (im Idealfall)
AntwortenLöschenPoetische Namen regen darüber hinaus an, etwas nachzulesen.
Und eines geht ins andere über, die Worte, die Bilder. Es entsteht eine dritte Ebene – und manchmal eine vierte, in der es weiterdenkt.
Ja, Namen geben Sinn und kitzeln den Intellekt.
AntwortenLöschenWenn ein Bild von einer Wahrnehmung her kommt, dann würde mich interessieren, was das war. Dies mitzuteilen könnte der Titel übernehmen. Speziell dann, wenn der Malprozess zu einer starken Abstraktion geführt hat! Und das ist ja bei dir meistens der Fall.
AntwortenLöschenWenn aber ein Bild ohne äusseres «Motiv» konstruiert wird, mache ich mir gerne eigene Gedanken. Da stören mich allzu fantasievolle Titel
Grüsslis von Bodo
Stimmt, ich finde, ein Maler draengt den Betrachter/Besitzer in (s)eine Richtung mit der visuellen Repraesentation und auch mit dem Namen.
AntwortenLöschenIn den letzten Tagen haben mir zwei Freunde gesagt, dass sie bei der Betrachtung lieber nicht von Namen beeinflusst werden.
AntwortenLöschenIch werde das auf mich einwirken lassen.
Bisher gehörte für mich innig zusammen, ein Werk zu schaffen und es auch zu benennen.
Spätestens dann, wenn ich es an die Öffentlichkeit entlasse, bildet der Name zusammen mit der Rahmung so etwas wie das Ausgangskleid des Bildes.
Also ich bin sehr für Namen! Ich rege mich darüber auf, wenn es ohne Titel ist und noch etwas mehr, wenn der Titel genau das einzige nennt, was erkennbar ist z.B. Mann am Tisch.
AntwortenLöschenAndrea